Nordrhein-Westfalen legt seit jeher einen besonderen Schwerpunkt auf seine internationalen Beziehungen zu Nordamerika, insbesondere den Vereinigten Staaten. Eine enge geschichtliche, kulturelle und wirtschaftliche Verbundenheit besteht seit vielen Jahren zwischen dem Bundesland und den USA. So gründeten 1683 die ersten deutschen Einwanderer aus Krefeld in Pennsylvania die Stadt namens Germantown, einem heutigen Staddteil der Metropole Philadelphia. Daran erinnern heute noch der jährlich am 6. Oktober gefeierte „German American Day“. Auch die Partnerbundesstaaten Pennsylvania und Nordrhein-Westfalen gründen auf diese gemeinsame Vergangenheit. Ein weiteres wichtiges Fundament für die wirtschaftliche Zusammenarbeit formen die 33 – womöglich bald 34 – Städtepartnerschaften, 98 Schulpartnerschaften sowie 290 Hochschulkooperationen.
Die USA zählen zu den wichtigsten Außenhandelspartnern von Nordrhein-Westfalen mit über 1.700 Unternehmen wie 3M, Ford, Coca Cola, UPS, FedEx, QVC, Cargill und Johnson & Johnson. Damit sind die Amerikaner deutlich stärker vertreten als etwa Frankreich (1.100), Japan (650) oder Italien (580) und stellen schätzungsweise 200.000 Beschäftigte. Auch für nordrhein-westfälische Unternehmen sind die USA ein wichtiger Forschungs- und Produktionsstandort und natürlich ein überaus interessanter Markt.
Das US-Generalkonsulat in Düsseldorf und die US-Botschaft in Berlin sind wichtige Partner der Landesregierung für den transatlantischen Dialog mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Die American Chamber of Commerce in Germany e.V. ist ebenfalls seit vielen Jahren ein bewährter Partner des Landes bei der Pflege der transatlantischen Beziehungen.
Plug – Duisburg
Der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power hat sein europäisches Service- und Logistikzentrum im Duisburger Freihafen. Die Anlage erstreckt sich über 6.500 Quadratmeter und soll jährlich 500 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Das Zentrum umfasst technische Labors, Überwachungs- und Supportzentren, eine eigene Elektrolyseur-Infrastruktur, ein Logistikzentrum und Schulungsräume. Duisburg wurde ausgewählt, weil es über den größten Binnenhafen mit einer direkten Anbindung an die großen Seehäfen Antwerpen und Rotterdam verfügt.
Ford-Werke – Köln, Aachen
Die Ford-Werke GmbH zählen rund 19.000 Angestellte an ihren Standorten in Köln, Aachen und im benachbarten Saarlouis. Seit ihrer Gründung im Jahr 1925 hat die Firma mehr als 47 Millionen Fahrzeuge gefertigt. Nun hat der Hersteller seine Pläne für seine CO2-neutrale Elektroautomobil-Produktion in NRW vorgelegt. Es war übrigens der damaligen Kölner Bürgermeister und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer, der den Vertrag über den Bau der Ford-Werke in Köln-Niel unterzeichnete.
Medtronic – Meerbusch
Die Medtronic GmbH hat seit 1970 ihren Standort in Meerbusch und Ende 2008 den neuen Deutschlandsitz bezogen. Das Unternehmen ist in den Aktienindizes S&P 100 und S&P 500 gelistet. Medtronic ist bekannt für seine innovativen Produkte wie Herzschrittmacher, implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren, Herzklappen, Insulinpumpen, Aortenstentgrafts, Koronarstents und Neurostimulatoren. Nach Unternehmensangaben werden mehr als die Hälfte aller weltweit implantierten Herzschrittmacher von Medtronic hergestellt.
3M – Neuss
Im Jahr 1951 wurde die deutsche Niederlassung des Unternehmens unter dem Namen „Minnesota Mining & Manufacturing Company GmbH“ in Düsseldorf gegründet. Seit 1972 ist das Unternehmen als „3M Deutschland GmbH“ bekannt. Mit etwa 6.700 Mitarbeitern ist die 3M Deutschland GmbH an 18 Standorten in Deutschland präsent und erzielte im Jahr 2017 einen Umsatz von 2,25 Mrd. €. Der Hauptsitz des Unternehmens sowie das größte europäische Forschungszentrum befinden sich seit 1973 in Neuss.