Es muss für Außenstehende eine seltsame Szenerie gewesen sein: Eines der größten Hotels in Boston, gelegen am belebten Copley Square. Hunderte Menschen auf einer großen Wissenschaftskonferenz. Soweit nichts Besonderes, einen Steinwurf von Harvard, dem MIT und einigen der weltweit führenden wissenschaftlichen Einrichtungen entfernt. Was sehr wohl besonders ist: Alle sprechen deutsch.

Der Grund ist die GAIN-Jahrestagung. GAIN, das steht für das German Academic International Network und ist ein Netzwerk für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, die weltweit mobil sind. Schwerpunkt ist Nordamerika, der Hauptsitz von GAIN liegt in New York. Der jährliche Höhepunkt: Die GAIN-Jahrestagung, die im Wechsel in San Francisco und Boston stattfindet und der wichtigste Treffpunkt für alle ist, die in Nordamerika forschen und sich eine Rückkehr nach Deutschland grundsätzlich vorstellen können und für diejenigen, die ein Interesse daran haben, dass diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Karriere an ihrer Hochschule, ihrer Forschungseinrichtung oder in ihrem Bundesland fortsetzen. Und da kommen das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium und das NRW-Rückkehrprogramm ins Spiel.

Die Grundidee des Rückkehrprogramms ist so simpel wie erfolgreich: Seit 2007 fördert das Land jedes Jahr herausragende Forschende, die mal in Deutschland gelebt haben, jetzt aber in aller Welt tätig sind. Das Thema wechselt jährlich, die sechs Förderungen pro Jahr belaufen sich auf jeweils 1,25 Mio. Euro für 5 Jahre für den Aufbau einer Forschungsgruppe an einer Universität in Nordrhein-Westfalen.

sliderimage-Von links nach rechts: Dr. Fabian Schulz, MKW; Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der Universität Münster; Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn
Von links nach rechts: Dr. Fabian Schulz, MKW; Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der Universität Münster; Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn
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Man muss also nur eins und eins zusammenzählen, um zu erkennen, dass das Rückkehrprogramm ideal zur GAIN-Jahrestagung passt. Dementsprechend ist das Wissenschaftsministerium regelmäßig dort präsent. Sei es pandemiebedingt digital oder seit 2023 endlich auch wieder in Präsenz. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Talent Fair, DEM Marktplatz der Jahrestagung, auf dem sich die verschiedensten Einrichtungen aus Deutschland mit kleineren und größeren Ständen präsentieren. Und wo natürlich die an einer Rückkehr interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die aus ganz Nordamerika angereist sind, nach dem passenden nächsten Karriereschritt Ausschau halten. Dass es dabei nicht nur um einen unverbindlichen Bummel und um kostenlose Kugelschreiber oder sonstige Give-Aways geht, zeigt sich regelmäßig in Gesprächen mit den Geförderten im Rückkehrprogramm. „Das erste Mal habe ich von dem Programm bei der GAIN erfahren“ ist da ein Satz, den man regelmäßig hört.

Auch in diesem Jahr gaben sich die Interessentinnen und Interessenten am Stand des Wissenschaftsministeriums die nicht vorhandene Klinke in die Hand und man darf gespannt sein, ob am Ende der kürzlich gestarteten Ausschreibung zum Thema Materialwissenschaften wieder einige der Auserwählten auf die GAIN-Jahrestagung Ende August 2023 zurückblicken und sagen können, dass ihr spannender nächster Karriereschritt dort angestoßen wurde.

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